Vimeo

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Vimeo. | Mehr erfahren

Video laden

PGRpdiBjbGFzcz0nYXZpYS1pZnJhbWUtd3JhcCc+PGlmcmFtZSB0aXRsZT0iV2VubiBNZW5zY2hlbiBQdXBwZW4gbGllYmVuIiBzcmM9Imh0dHBzOi8vcGxheWVyLnZpbWVvLmNvbS92aWRlby8zNjk1MDc2OTY/ZG50PTEmYW1wO2FwcF9pZD0xMjI5NjMiIHdpZHRoPSIxNTAwIiBoZWlnaHQ9Ijg0NCIgZnJhbWVib3JkZXI9IjAiIGFsbG93PSJhdXRvcGxheTsgZnVsbHNjcmVlbjsgcGljdHVyZS1pbi1waWN0dXJlOyBjbGlwYm9hcmQtd3JpdGUiPjwvaWZyYW1lPjwvZGl2Pg==

Wenn Menschen Puppen lieben

Vimeo

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Vimeo. | Mehr erfahren

Video laden

PGRpdiBjbGFzcz0nYXZpYS1pZnJhbWUtd3JhcCc+PGlmcmFtZSB0aXRsZT0iV2VubiBNZW5zY2hlbiBQdXBwZW4gbGllYmVuIiBzcmM9Imh0dHBzOi8vcGxheWVyLnZpbWVvLmNvbS92aWRlby8zNjk1MDc2OTY/ZG50PTEmYW1wO2FwcF9pZD0xMjI5NjMiIHdpZHRoPSIxNTAwIiBoZWlnaHQ9Ijg0NCIgZnJhbWVib3JkZXI9IjAiIGFsbG93PSJhdXRvcGxheTsgZnVsbHNjcmVlbjsgcGljdHVyZS1pbi1waWN0dXJlOyBjbGlwYm9hcmQtd3JpdGUiPjwvaWZyYW1lPjwvZGl2Pg==

Wenn Menschen Puppen lieben

»Was ist Liebe?«

Michael und Annette lieben Puppen aus Silikon: Michael seine Frauen, Annette ihr Baby. Beide wissen, dass ihre Puppen keine Menschen sind – aber die Gefühle, die sind echt!

Der Dokumentarfilm „Puppenliebe“ nähert sich Menschen, die Beziehungen mit lebensechten Puppen führen.

Auftraggeber
WDR „Menschen hautnah“

Veröffentlichung
November 2019

Produktion
45 min Dokumentation

Branche
TV

Auftraggeber
WDR „Menschen hautnah“

Veröffentlichung
November 2019

Produktion
45 min Dokumentation

Branche
TV

»Was ist Liebe?«

Michael und Annette lieben Puppen aus Silikon: Michael seine Frauen, Annette ihr Baby. Beide wissen, dass ihre Puppen keine Menschen sind – aber die Gefühle, die sind echt!

Der Dokumentarfilm „Puppenliebe“ nähert sich Menschen, die Beziehungen mit lebensechten Puppen führen.

Im Detail

Puppenliebhaber Michael

Vorsichtig verteilt Michael Babypuder auf Biancas Körper. Erst die Arme bis zum Handgelenk, dann die Beine. Sie braucht das, denn ihre zarte Haut ist empfindlich. Bianca liegt auf dem Bett, sie trägt ein Sommerkleid mit orangefarbenem Blütenmuster. Ihre langen, braunen Haare umschmeicheln ihren Hals, ihr Blick ist starr. „Du bist so schön“, sagt Michael liebevoll. Er lächelt, sein Blick ist warm. „Was täte ich nur ohne dich?“.

Sein Leben lang hat Michael davon geträumt, seine Traumfrau zu finden: Eine Frau, die ihn so liebt, wie er ist, mit der er gemeinsam durch Dick und Dünn gehen, Alltag, Freud’ und Leid teilen kann. Doch bisher ist diese Frau nicht aufgetaucht.

Michael ist ein attraktiver, sportlicher Mann. Sein Bart ist ergraut und die Haare gehen ihm aus. Aber das ist ja normal mit Ende 40.

Michael war schon immer schüchtern. Er tut sich schwer, auf andere Menschen zuzugehen. Das geht schon als Jugendlicher los: Freunde finden, ja gar ein Mädchen ansprechen, mit ihr ausgehen – undenkbar! Doch auch Michael hat Bedürfnisse. Er sehnt sich nach Nähe, nach Geborgenheit, nach dem Duft und der Wärme weiblicher Haut.

Der Tag, der alles verändert, ist bald fünf Jahre her. Der Tag, als Michael einen Bericht im Fernsehen sieht. Es geht um sogenannte „Real Dolls“: Puppen aus Silikon, lebenden Frauen täuschend echt nachgebildet, mit Augenbrauen, weichen Lippen und glatter Haut. Das Bild dieser makellosen Frau im Fernsehen lässt Michael nicht mehr los. Die Vorstellung, eine solche Frau bei sich zu haben, eine Frau, die nicht nur schön ist, sondern vor allem: eine Frau, die ihn nie verlassen würde.

Wenn im Frühling die Tage wärmer werden, trägt er Bianca die Treppen in seinem Haus hinunter. Die Nachbarn schauen ihn komisch an, dennoch grüßt er jedes Mal freundlich. Mit dem Anhänger fährt er mit Bianca ins Grüne. Setzt sie an den See oder ins Gras, macht Fotos. Wenn Menschen gucken, dann gucken sie. Stellen sie Fragen, sagt Michael: „Das ist Bianca. Meine Silikonpuppe.“

Puppenmama Maria

Maria hebt das Paket auf den Beifahrersitz. Zu Hause ist schon alles vorbereitet: Das neue, kleine Kinderbettchen ist aufgebaut, auf dem Dachboden hat Maria noch ein paar alte Kuscheltiere von Sophia und Max, ihren Kindern, gefunden. Gleich beginnt sie ihre Zeremonie: sie packt ihr neuestes Puppenbaby aus. Marias Mann Robert hat Verständnis für seine Frau – er respektiert ihr Hobby, das von der Öffentlichkeit oft verhöhnt und abgelehnt wird.

Ihre Kinder haben kein Verständnis für das Hobby ihrer Mutter. Sie finden Puppen einfach nur „creepy“.

Wenn Maria mit ihren Babys zusammen ist, dann taucht sie ein in ihre eigene Welt. Ihre Babys sind für sie keine leblosen Wesen. Wenn sie Emil in ein Tragetuch wickelt, dann ist ihr fast so, als würde sie das Herz ihres Kindes schlagen hören.

In dem Zimmer, das früher Sophie gehörte, befindet sich jetzt Marias kleine Kinderstube. Die Wände sind himmelblau gestrichen, von der Decke baumelt Mobiles. An der Wand stehen Wickeltisch, Schrank und Kommode, daneben ein Schaukelstuhl, in dem sie ihre Babys in den Schlaf wiegt. Zwei Wiegen und ein Kinderbettchen stehen nebeneinander auf der anderen Seite des Raumes. Darin schlummern Emma, Nils und Josefine, frisch gewickelt und eingepudert. Hier sieht es aus wie in einem ganz normalen Babyzimmer. Nur, dass es still ist.

Lange hat sich Maria nicht getraut, ihre Babys anderen zu zeigen. Ihr Hobby fand immer nur in ihrem Reborn-Zimmer statt. Warum eigentlich? So gern würde sie mit ihren Süßen spazieren gehen, sie mitnehmen beim Einkaufen, sie ihren Freundinnen zeigen! Sie denkt: Was ist so schlimm daran, als Erwachsene mit Puppen zu spielen – wenn es sie doch glücklich macht? Deshalb hat sie einen Plan geschmiedet. Sie möchte andere Reborn-Frauen kennenlernen. Im Herbst, beim Reborn-Treffen in Eschwege. Ihre Puppen sollen mit. Endlich sollen sie frische Luft atmen. Raus! Einen Kinderwagen hat Maria schon gekauft. Er steht verpackt im Keller.

Filmautorin Nora Große Harmann nähert sich den Protagonisten ohne Vorbehalte. Dadurch gelingt es ihr, Alltag in einer Lebenswelt abzubilden, die abseits der Norm in vielen Wohnungen dieses Landes existiert. Ein Film, der Toleranzgrenzen verschiebt.

Das Team

Kamera
Jan Siegmeier

Autorin
Nora Große Harmann

Ton
Christian Carl

Schnitt
Alexander Köstler

ähnliche Produktionen

Anna hört Stimmen

Anna und die Stimmen im Kopf.

Ein Film über schwere und gute Lebenszeiten einer jungen Frau mit Schizophrenie.
Die Spielzeugmacher aus Sonneberg

Die Spielzeugmacher aus Sonneberg.

Immer noch unerreicht: berühmtes Spielzeug mit Herzblut und Hingabe.
Mein Gott, ich bin homosexuell.

Mein Gott, ich bin homosexuell.

Lässt sich gleichgeschlechtliche Liebe mit der Bibel und dem Glauben an Gott vereinbaren?

Themen außer der Reihe.

Sie haben ein Thema, was Ihnen am Herzen liegt. Filmstoff, der fernsehreif werden kann? Sprechen Sie uns an, vielleicht können wir etwas dafür tun.

Logo-Theme-ausser-der-reihe
Logo-Theme-ausser-der-reihe

Themen außer der Reihe.

Sie haben ein Thema, was Ihnen am Herzen liegt. Filmstoff, der fernsehreif werden kann? Sprechen Sie uns an, vielleicht können wir etwas dafür tun.