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Ausgerechnet ein Schneider verhilft der DDR zu internationaler Anerkennung. Der Dunstkreis um Walter Ulbricht ist skeptisch, lässt den Mann namens Heinz Bormann jedoch gewähren …
Ein genialer Couturier aus einer ostdeutschen Rüben- und Maschinenbaustadt? Die DDR ist stolz auf ihren Modezaren, Frau Ulbricht ordert eine ganze Kollektion. Auch Quelle und Neckermann bestellen 30.000 Kleider. Der Westen, der Nahe Osten, die Sowjets – sie alle offerieren Bormann eigene Schauen. Die Presse feiert Bormann und erfindet für ihn so skurrile Namen wie „Zonen-Couturier“ oder „Roter Dior“.
Auftraggeber
MDR „Lebensläufe“
Veröffentlichung
Dezember 2018
Produktion
30 min Biografie
Branche
TV Produktion
Auftraggeber
MDR „Lebensläufe“
Veröffentlichung
Dezember 2018
Produktion
30 min Biografie
Branche
TV Produktion
Ausgerechnet ein Schneider verhilft der DDR zu internationaler Anerkennung. Der Dunstkreis um Walter Ulbricht ist skeptisch, lässt den Mann namens Heinz Bormann jedoch gewähren …
Ein genialer Couturier aus einer ostdeutschen Rüben- und Maschinenbaustadt? Die DDR ist stolz auf ihren Modezaren, Frau Ulbricht ordert eine ganze Kollektion. Auch Quelle und Neckermann bestellen 30.000 Kleider. Der Westen, der Nahe Osten, die Sowjets – sie alle offerieren Bormann eigene Schauen. Die Presse feiert Bormann und erfindet für ihn so skurrile Namen wie „Zonen-Couturier“ oder „Roter Dior“.
Nach dem Krieg kam der 27jährige Bormann ins völlig zerstörte Magdeburg zurück. Er will den Konfektionsbetrieb seiner Schwiegereltern wieder aufbauen. Bormann buddelt 20 Nähmaschinen aus den Trümmern der zerstörten Fabrik und gründet die Magdeburger Bekleidungswerkstätten. Der Beginn einer Erfolgsstory.
Anfang der 50er wechselt Bormann von den Uniformen zur Damenmode! Ein Lichtblick im spröden DDR-Einheitslook. Bald zählt sein Unternehmen zu den größten der DDR. 300 Näherinnen zaubern ca. 14 000 Kleider jährlich. Der Kundenkreis ist ein illustrer. Die Ehegattin von Walter Ulbricht kauft bei Bormann genauso ein wie Schlagerstars, der Schwarze-Kanal-Ede (für seine Freundinnen), Manfred von Ardenne und sogar die Kostümabteilung der DEFA. Sie alle spüren den Hauch westlicher Eleganz im ‚Bormanntuch‘.
Plötzlich wollen alle Bormann haben. Die internationale Anerkennung ist ganz nach Ulbrichts Geschmack. Die DDR verdient außerordentlich am Magdeburger Schneider. Sie lässt ihn arbeiten und reisen. Bormann gehört zur Hautevolee und zu den Spitzenverdienern der DDR.
Damit ist es Anfang der 70er Jahre allerdings vorbei. Ulbricht stirbt. Seinem Nachfolger Honecker sind Bormanns weltmännische Eleganz und die schönen und berühmten Mannequins suspekt. Bormann wird enteignet. Sein Magdeburger Modehaus heißt jetzt Kombinat und versinkt im Einheitsbrei von Malimo und Dederon. Bormann hält bis 1974 als Direktor durch. Dann gibt er auf … und wird krank.
Kurz vor der Wende erliegt der Modezar – der übrigens auch Familienmensch und Vater von vier Kindern war – einem Krebsleiden. Doch seine Mode, sie lebt! Die Doku begibt sich auf die Spuren des Mode-Gurus.
Kamera
Jan Siegmeier
Autorin
Antje Schneider
Ton
Jan Richter
Schnitt
Tom Chapman
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