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Mann im Mond – die IC Falkenberg Geschichte

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Mann im Mond – die IC Falkenberg Geschichte

Pionier der elektronischen Musik

Für die einen ist er der seichte Popper aus Halle. Mit zu viel Föhn im Haar und zu viel Schmalz in der Stimme. Für die anderen ist er einer der innovativsten und konsequentesten Musiker der DDR: Ralf Schmidt. Künstlername IC Falkenberg.

Das IC steht für „Integrated Circuit“, integrierter Schaltkreis. Einen Sänger wie ihn, gab es in der Deutschen Demokratischen Republik nicht noch einmal. Man könnte sagen: Er war ihr einziger wirklicher Popstar. Eine eigene Marke mit eigenem Sound. Ein Pionier der elektronischen Musik. So westlich, wie es eben nur ging, eingängig, tanzbar und: extrem erfolgreich. In den 80er-Jahren verkaufte Ralf Schmidt als IC Falkenberg weit mehr als eine halbe Million Alben. Er schrieb Hits, deren Texte und Melodien die halbe Ex-DDR-Bevölkerung bis heute auf Abruf hat. Und er steht noch immer auf der Bühne. Gerade ist er 60 geworden, nennt sich mittlerweile nur noch Falkenberg und schaut im MDR Lebenslauf auf ein Leben, in dem Rebellion und Selbstbehauptung stets die treibenden Kräfte sind.

Auftraggeber
MDR „Lebensläufe“

Veröffentlichung
Dezember 2020

Produktion
30 min Dokumentation

Branche
TV

Schlüssel-Szenen

Im Detail

Punkwelle der 80ger Jahre

Falkenberg – das ist der Mädchenname seiner Mutter. Die Familie kommt aus Riga und landet nach dem Krieg in Halle an der Saale. Es ist auch diese Seite der Familie, durch die Ralf Schmidt, geboren am 10. September 1960, zum ersten Mal mit Musik und Lyrik in Berührung kommt. Ein Onkel spielt Geige, verschafft dem Jungen Zugang zu prägender Literatur. „Irgendwie“, erinnert Schmidt sich heute vage, „ging es darin immer um Gerechtigkeit, dem Streben nach einer besseren Welt.“ Beides Themen, die ihn bis heute nicht losgelassen haben.

Den Grundstein für seine musikalische Karriere aber, legt jemand anderes: Das Haus, in dem Ralf Schmidt aufwächst, beherbergt auch die Bäckerei Wagner. (Rund um die Uhr Brötchenduft.) Jeden Nachmittag kommt der kleine Ralf von der Schule – lauthals singend und sehr zum Ärgernis von Bäcker Wagner, der nach langem Tagewerk gerade erst in den Federn liegt. „Der muss sich woanders aussingen“, fordert Wagner. Und Ralf Schmidt landet im Stadtsingechor zu Halle.

Anekdoten wie diese gibt es unzählige im Leben des Künstlers, der einmal als IC Falkenberg DDR-Musikgeschichte schreiben würde. Auch, weil es mit ihm immer genug Reibungspotential gab. „Ich hatte so meine Probleme mit stumpfer Autorität“, gibt er eigentlich ganz gerne zu. Damals fliegt er nicht nur aus dem Stadtsingechor, sondern auch von der Schule. „Wenn der Lehrer mit dem Schlüssel nach mir warf, hab` ich halt zurückgeworfen“.

Mit 11 Jahren sucht er mit einem Schulfreund auf der Karte im Taschenkalender nach Westberlin. Beide planen ihre Flucht. Die DDR erträgt Schmidt, solange er mit ihr leben muss, nur schwer. Für ihn ist sie eine einzige große Lüge. In der Familie diskutiert man offen, was schief läuft am System, der Vater ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Ministerium für chemische Industrie. Was Planübererfüllung wirklich bedeutete, weiß er aus erster Hand. Als Jugendlicher freundet er sich Mitte der 70er-Jahre mit den „Kunden“ an, den langhaarigen Latschenträgern, sozusagen der Opposition. Im Sinne seiner Helden Bob Dylan und Leonard Cohen schreibt er Texte, Songs. Er will eine Einstufung als Liedermacher, doch seine Texte sind nicht systemkonform. Stattdessen wird er mit 17 das erste Mal verhaftet. Er hat die falschen Freunde, singt über die falschen Dinge.

Überschrift!

Den Traum, Musiker zu werden, gibt der gelernte Schwermaschinenschlosser trotzdem nie auf. Nach seinem Dienst bei der NVA (er verweigert den Dienst an der Waffe nur nicht, um seine herzkranke Mutter zu schonen), beginnt er in Magdeburg und Halle Anfang der 80er Jahre in Coverbands zu singen. Lange hält er es dort nie aus. Er will eigene Musik machen!

Schon eine Weile hat ihn die Punkwelle gepackt, die Anfang der 80er-Jahre in der DDR ankommt. Joker heißt die Band, als deren Sänger er bald von sich reden macht. So sehr, dass er dadurch eines der wichtigsten Engagements seiner Karriere bekommt. Niemand Geringeres als die Gruppe Stern Meißen ist es, die ihn als neuen Sänger engagiert. Nur will er – schon damals optisch und inhaltlich deutlich der Punk- und Wavebewegung verschrieben – so gar nicht ins Konzept der bekannten Progrock-Formation passen. Er versucht einen neuen Sound in die Band zu bringen und wird vom Publikum dafür gnadenlos ausgepfiffen. Auf einem der ersten gemeinsamen Konzerte regnet es Bockwürste. Die Ablehnung bringt Ralf Schmidt dazu sich zunächst kreativ zurückzuhalten, doch es brodelt in ihm.

Das Team

Kamera
Jan Siegmeier
Holger Berg

Autor
Marcus Fitsch

Ton

Schnitt
Henrik Fehse

Grafik
Tom Chapman

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